Herrnhut, Kirchensaal – Schuster Eule Orgel

NeubauHerrnhut, Kirchensaal – Schuster Eule Orgel

Erbaut 2021-2022, Hermann Eule Orgelbau - opus 697, III + P/ 34 + 4 Wechselschleifen (WS) www.herrnhut.de

  • Herrnhut
  • 2021 - 2022
  • Neubau

In der Festschrift „Unsere Orgel erwacht zu neuem Leben… Die Schuster-Eule-Orgel im Herrnhuter Kirchensaal. Festschrift Mai 2022“ Können Sie nicht nur mehr über die neue Schuster-Eule-Orgel lesen, sondern auch vieles über Herrnhut und dessen Orgelgeschichte erfahren!

Der Kirchsaal feiert dieses Jahr, 2022, das 300-jährige Jubiläum. So lang schon treffen sich Herrnhuter und mittlerweile sogar Menschen aus aller Welt zum gemeinsamen Gottesdienst. Viel Zeit, um auch eine lange und interessante Orgelgeschichte aufzubauen. Jedoch brannte am 09. Mai 1945, ein Tag nach Weltkriegsende, ein Großteil Herrnhuts nach einem Brandanschlag sowjetischer Soldaten nieder, auch der Kirchsaal blieb nicht verschont. Schon in den 50ern bemühten sich die Herrnhuter, den Kirchsaal simpliziert wieder aufzubauen, jedoch anfangs ohne Orgel. Die bis heute stehende Schuster-Orgel wurde 1957 in Auftrag gegeben und bald darauf eingebaut. Doch aufgrund der Materialknappheit und Nachkriegsarmut in Deutschland litt die Qualität und Beständigkeit der neuen Schuster-Orgel sehr. Schon früh ließen sich Mängel abzeichnen, die die Klang- und Spielqualität massiv beeinträchtigten. Die Klimaextreme im Kirchsaal taten ihr Übriges.

Die Herrnhuter Brüdergemeine leistet Missionierungsarbeit in der gesamten Welt, vor allem aber in Amerika findet die christliche Gemeine Anklang. Ein oberlausitzer Junge, als Missionar ausgewandert nach Pennsylvania, soll später einmal wissenschaftlich bewiesen Laurence Libin, 2016) Orgeln bauen, die den Gesängen und Lithurgien der Mitglieder der Brüdergemeine am besten komplementieren. Als Teil der Grundsanierung und Erneuerung des Kirchsaals in Herrnhut wollten wir uns David Tannenberg (1728-1804) zum Vorbild unserer Orgelsanierung und -erweiterung nehmen und seinen Beitrag zur Geschichte der Brüdergemeine wieder zu dessen Ursprung zurückführen. So durfte uns die große Ehre zuteil werden lassen, bedeutende Geschichte einer Stadt, einer Kirche, einer internationalen Glaubensgemeinschaft würdevoll und zeitgerecht in einer neuen Orgel aus historischen Teilen der Nachkriegs-Schuster-Orgel und dem Klang und der Spieldynamik einer Generation von Orgeln, die den Bedürfnissen der Gemeine perfekt gerecht werden, vereinen. Pünktlich zum Jubiläum dürfen wir die neue Schuster-Eule-Orgel weihen.

Mehr zu lesen gibt es hier.

Schuster-Eule-Orgel, Kirchensaal Herrnhut

 

I. Rückpositiv (C-f′′′)

 

Gedackt 8′
Principal 4′
Rohrflöte 4′
Nachthorn 2′
Sifflöte 1′
Sesquialtera 2fach 1 1/3′
Cymbel 3fach 1/2′
Krummhorn 8′
– Tremulant

 

 

  II. Hauptwerk (C-f′′′)

 

Quintadena 16′
– Bordun * 16′ WS
Principal 8′
– Viola di Gamba * 8′ WS
– Flauto Traverso * 8′ WS
Zartpommer 8′
Octave 4′
Blockflöte 4′
– Salicet * 4′ WS
Nassat 2 2/3′
Octave 2′
Mixtur 4fach 1 1/3′
Trompete 8′
– Tremulant

 

 

III. Schwellwerk/Farbwerk (C-f′′′) *

 

Bordun * 16′ WS
Principal dulcis * 8′
Viola di Gamba * 8′ WS
Flauto Traverso * 8′ WS
Salicional * 8′
Lieblich Gedackt * 8′
Salicet * 4′ WS
Flauto amabile * 4′
Hohlflöte * 2′
Hautbois * 8′
– Tremulant *

 

 

Pedal (C-f′)

 

Principalbass * 16′
Subbass 16′
Octavbass 8′
Bassflöte 8′
Choralbass 4′+2′
Rauschpfeife 5fach 2 2/3′
Trompetenbass 16′

 

Nebenregister:

5 Normalkoppeln I-II, III-II *, I-P, II-P, III-P *

Schwelltritt *

Setzeranlage *

2.142 Pfeifen, davon 570 neu

4 Bälge *, 2 Ventilatoren (1 neu)

frei stehender Spieltisch *

mechanische Spiel- und elektrische Registertraktur *
Schleifladen (für die 11 neuen Register) *

 

Mit * markiert= neu gebaut

 

 

 

Genaues zu den Arbeiten unseres Betriebs und wie wir die Vereinigung des Tannenberg-Klangstils mit unserem Neubau realisiert haben, können Sie bequem und sehr gut zusammengefasst in der Festschrift lesen, in der PDF oder auf der verlinkten Website Herrnhuts.