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Schwäbisch Gmünd, Augustinuskirche

II + P/37 incl. 5 Extens. + 1 Transm.

 

Wir arbeiten an einem Orgelneubau, an einer hochromantischen Orgel als Hommage an den einheimischen Orgelbauer Friedrich Schäfer (1825-ca. 1894). Ausgangspunkt ist dessen authentische Disposition für die Augustinuskirche von 1861 mit zwei Manualen und 16 Registern. Wenig ist über ihn bekannt und überliefert worden, weswegen ein Nachbau einer Schäfer-Orgel nur auf Vermutungen basieren würde. Auch wird die neu konzipierte Orgel weit größer als das Vorbild Schäfers. Die uns bekannten Dispositionen und Orgeltechnik weisen recht deutlich auf den Stil und das Vorbild Eberhard Friedrich Walckers, der damals im gesamten süddeutschen Raum richtungsweisend und vorbildlich war, hin. So bedient sich die neue Orgel der Schule Walckers und holt sich ebenso die Inspiration aus seinen Werken.

Die neue Orgel soll kein versuchter Nachbau Schäfers werden, sondern optimale Klangausschöpfung der Architektur und Heimatrückführung vereinen. Als Hommage an einen im Süden Deutschlands sesshaften Hochromantiker möchten wir Ursrpünge und heimische Historie in einem völlig neuen, unikaten Klangerlebnis zusammenführen.

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Rastenberg Schulze-Orgel

Originale Disposition: II + P/25

Johann Friedrich Schulze (1793-1858) gehörte zu den außergewöhnlichsten Persönlichkeiten des deutschen Orgelbaus in der Zeit der Romantik. Er formte zu seiner Zeit die Klangwelt der Orgelbaukunst durch sein überragendes künsterlisches Talent. Stetig suchte er nach neuen, individuellen Wegen des Klanges und technischer Lösungen. Sein Schaffen erweiterte den Horizont vieler nachfolgender Orgelbaukünstler, nicht zuletzt da er einen wesentlichen Beitrag zu den grundlegenden, bis heute verwendeten Orgelbautheorien von Prof. Johann Gottlob Töpfer leistete.

Die frühromantische Orgel in Rastenberg ist das größte erhaltene Werk seiner frühen Schaffensperiode: 90% der Klangsubstanz und 100% des Gehäuses und der Technik sind erhalten geblieben. Zudem ist sie ein Relikt der ersten nachweisbaren Zusammenarbeit Schulzes mit dem Orgelbautheoretiker  Prof. Johann Gottlob Töpfers.

Unser Ziel ist es, die äußere Erscheinung des Gehäuses wieder herzustellen, die originale Farbgestaltung zu restaurieren und die Zinnpfeifen im Prospekt zu rekonstruieren. Die Rekonstruktion des Orgelgehäuses erfolgte durch die Restauratorin Jasmin Amstein. Akustisch ist geplant, die durch Umbauten verlorengegangenen Register Octave 2′ und Posaune 6′  zu rekonstruieren und damit auch den ursprünglichen, grandiosen und monumentalen Klang wiederherzustellen. Erzielt werden die fein abgestuften farbigen Grundstimmen durch den starken Winddruck, welcher die typische Intonation auf offenen Pfeifenfüßen hervorbringt. Deswegen wollen wir die großzügige Windversorgung wiederherstellen.

Kurzgefasst, das Relikt aus frühromantischer Zeit soll wieder zu vollem Leben erweckt werden und strahlen, wie es der Erbauer vorsah.

Die originale Disposition von Schulze:

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