Regensburg-Burgweinting, Kath. Kirche St. Franziskus

NeubauRegensburg-Burgweinting, Kath. Kirche St. Franziskus

Erbaut 2023; Hermann Eule Orgelbau - opus 702 II + P/25 + 3 Extensionen + 1 Transmission

  • Regensburg-Burgweinting
  • - 2023
  • Neubau

 

Was das Bistum Regensburg zu ihrer neuen Orgel schreibt erfahren Sie hier.

Der Kirchenraum von St. Franziskus ist einzigartig in seiner Ausstrahlung und Konzeption. Der ovale Innenraum, der sich konisch nach oben erweitert, vermittelt das Gefühl eines großen Schiffsrumpfes oder Korbes, in dessen Mitte die Gemeinde geborgen ist. Mit dem Durchschreiten der beiden Türen betritt man eine andere, eine beruhigte, abgeschirmte, geborgene Welt – die des behüteten Kirchenraumes. Die großen Wandflächen sind fast durch nichts unterbrochen, nicht einmal die Kanten der Ecken gibt es. Das Auge konzentriert sich allein auf die wenigen, dafür mit Feinsinn, Gediegenheit und vornehmer Zurückhaltung eingefügten Ausstattungsstücke – Altarbereich, Taufkonche, Marienkapelle und die leere Orgelempore. Auch das gedämmte Innenlicht beruhigt. Akzente setzen nur das Tabernakel, die Sonnengesangstür und – nur von bestimmten Standpunkten aus – die Marienkapelle. Der Raum beruhigt, lädt zum Verweilen, Setzen, Nachdenken und Gebet ein. Nichts stört – kein Geräusch, kein Licht, keine optischen Blickfänger.

Gerade diese Ruhe des Raumes hat uns inspiriert, auch die Orgel in dieser Dimension zu denken. Kein bunter Blickfang, keine spektakuläre moderne Attraktion, sondern eine Orgelfassade, die mit der gleichen fließend geschwungenen Linienform aus der Konche der Empore hervortritt und wieder in sie überfließt – als hätten sie die Kölner Architekten Königs so selbst mit geplant. Sie haben im Übrigen tatsächlich hier eine Orgel geplant – allerdings nicht hervortretend, sondern in den Bogen der Rückwand eingefügt. Leider sind diese Pläne nicht realisiert worden und lassen sich auch nicht mehr nachträglich einfügen. Nichtsdestoweniger wird das Gefühl mit unserem finalen Bau realisiert. Die Orgel wird eins mit dem Innenraum der Kirche durch die fast halbkreisförmig eingedrückte Emporenrückwand und imponiert durch zeitlose Schlichtheit und Eleganz.

Durch das klare und schlichte Design und die minimalistische Farbgebung fügt sich die Orgel ruhig in das Gesamtkonzept des Kirchenbaus ein. Die äußere Form des überaus modernen Baus findet sich stilistisch nicht nur im Gehäuse der neuen Orgel wieder, sondern ebenso auch durch den zeitlosen, vielseitigen, aber nicht extravaganten Klang.

Die Linien der Prospektpfeifen sind in ruhigen großen Schwüngen angelegt, die die geschwungenen Linien und Konturen des Raumes aufgreifen. Der Prospektgrundriss ist konvex zurückschwingend – wie Empore und Decke. Rechts entstand eine sanft vorschwingende, kielbogenartige Auskragung, die die Flächenwirkung verbreitert.

Das Gehäuse selbst nimmt die zurückhaltende zart graugrüne Wandfarbigkeit auf.

Die Disposition legt ihr Gewicht auf ein genügend tragfähiges und dynamisch abstufbares Grundstimmenensemble, einen schlüssigen Aufbau der Obertöne sowohl der Principale als auch Aliquoten, lyrische Soloklangfarben und ein imposantes, majestätisches, aber nie zu lautes oder aufdringliches volles Werk. Streicher stellen in unserer Orgel ein wichtiges Element für das Erzielen einer klaren Linienzeichnung und sind daher reich disponiert. Besonders nimmt die Disposition auch Rücksicht auf das Zusammenspiel mit Solisten, Chor und anderen Ensembles, d.h. vor allem auf eine dynamisch und farblich abgestufte Vielfalt an Begleitregistern bis zum pianissimo.

 

Alle Bildrechte gehören

dem Hermann Eule Orgelbau.

 

Eule-Orgel der Kath. Kirche St. Franziskus Regensburg-Burgweinting

 

I. Manual: Hauptwerk C-a′′′         

Principal 8′
Viola di Gamba 8′
Flute major 8′
Erzähler 8′
Octave 4′
Spitzflöte 4′
Quinte 2 2/3′
Superoctave 2′
Mixtur 4fach 1 1/3′
Cornett 2-4fach 2 2/3′
Trompete 8′

 

II. Manual: Schwellwerk C-a′′′

Bourdon 16′ Ext.
Konzertflöte 8′
Gedackt 8′
Salicional 8′
Vox coelestis 8′ ab c°
Fugara 4′
Flute douce 4′
Nasard 2 2/3′
Piccolo 2′
Terz 1 3/5′
Progressio 2-4fach 2′
Oboe 8′
– Tremulant

 

Pedal C-f′

Subbass 16′
Bourdonbass 16′ Tr.
Principalbass 8′
Flötbass 8′ Ext.
Tenoroktave 4′ Ext.
Posaune 16′

 

Nebenregister 

3 Normalkoppeln, Superkoppel II-P

Schwelltritt

Setzeranlage mit 10.000 Kombinationen

Mechanische Spieltraktur (mit elektrischen Oktavkoppeln und Transmissionen)

Elektrische Registertraktur

 

 

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