Würselen, Pfarrkirche St. Sebastian

NeubauWürselen, Pfarrkirche St. Sebastian

Erbaut 2011, Hermann Eule Orgelbau - opus 659, II+P / 40 (davon 5 Extensionen) www.sanktsebastian.de

  • Würselen
  • - 2011
  • Neubau

Mehr über die Eule-Orgel in Würselen gibt es hier zu lesen: Die Eule-Orgel St. Sebastian Würselen

Im Juni 2011 konnte die neue Eule-Orgel ihren erhabenen Thron auf der Empore im Würselener „Dom“ einnehmen. Majestätisch erscheint der Prospekt mit zwei 16füßigen Principalen. Die 40 Register sind verteilt auf 2 Manual- und eine Pedalklaviatur. Diese können wiederum mit 5 Koppeln vielfältig miteinander kombiniert und verbunden werden.

Der neue Spieltisch ist im klassischen Design mit gedrechselten Registerzügen und Porzellanschildchen gestaltet, beinhaltet alles an moderner Technik und Elektronik,  was dem Organisten die Beherrschung all der Klangmöglichkeiten erleichtert.

Während die Einschaltung der Register (der verschiedenen Klangfarben) elektrisch erfolgt, sind alle Verbindungen zwischen den Tasten und den Luftventilen für die jeweiligen Töne rein mechanisch.

Im Inneren des massiv eichenen Gehäuses ist das Pfeifenwerk auf 3 Etagen verteilt. Sogar der alte Turm hinter der Orgel wurde einbezogen: Hier befindet sich die große Balganlage der Orgel, ein leistungsfähiger Ventilator und 3 Magazinbälge mit jeweils 2 großen Falten, die als Druckluftreservoir und –ausgleich dienen. Hölzerne Windkanäle führen von den Bälgen zu den 6 Windladen, den Verteilereinheiten für die Druckluft (Wind), die den Wind auf die einzelnen Pfeifen verteilen. In den Windladen befinden sich zwei nacheinander geschaltete Steuerungssysteme: die Tonventile, die mit den Tasten und somit die Tonhöhe gesteuert werden, und die Schleifen (das sind flache hölzerne Sperrschieber) für die Register, die mit den Registerknöpfen am Spieltisch gesteuert und mit denen die Klangfarben eingeschaltet werden. Nach den Schleifen nennt man das Windladensystem „Schleiflade“. Im Erdgeschoss hinten befinden sich die Windladen des Pedals mit den großen Basspfeifen. Darüber, auf Höhe der Prospektpfeifen, das große Hauptwerk. Mittig darüber steht in der 2. Etage der Schwellkasten. Er ist fast völlig von den Prospektpfeifen verborgen. Der Schwellkasten ist aus 5 cm starken massiven Holzplatten gebaut. Türen in den Gehäusewänden, Leitern und Stimmgänge ermöglichen den Zugang zu allen Ebenen, Windladen, Pfeifen und der Spieltechnik.

Eine außergewöhnliche Vielfalt an Pfeifenformen erzeugt die faszinierende Klangfarbigkeit der Orgel. Pfeifen aus verschiedenen Zinn-Blei-Legierungen, mit verschiedenen Durchmessern, manche zylindrisch, andere konisch, weitere mit Hüten, die die Pfeife oben verschließen, dazu offene und gedeckte Pfeifen aus Holz, alles in verschiedenen Längenproportionen, nicht zu vergessen die Zungenpfeifen, deren Ton durch vibrierende Messingzungenblätter erzeugt wird. In unserer Orgel schöpfen wir aus der reichhaltigen Tradition des mitteldeutschen Orgelbaus – beginnend bei dem berühmten Gottfried Silbermann, Zeitgenossen Bachs, dessen großes „gravitätisches“ volles Werk für unsere Orgel Pate stand, bis hin zu bedeutenden Romantikern des 19. Jahrhunderts, allen voran Friedrich Ladegast, dessen Baustil viele unserer Flöten-, Streicherstimmen und den profunden Posaunenbass beeinflusst hat. Bereichert wird dieser Klangkörper durch ausgewählte Klangfarben aus der Klangwelt der französischen Symphonik eines Cavaillé-Coll, vor allem die leuchtende Soloflöte (Flute harmonique) des Hauptwerks und den großen Zungenchor im Schwellwerk.


 

Alle Bildrechte gehören

dem Hermann Eule Orgelbau. 

Disposition

 

I. Hauptwerk C-g′′′

Praestant 16′
Principal 8′
Flûte harmonique 8′
Viola di Gamba 8′
Rohrflöte 8′
Dolce 8′
Octave 4′
Spitzflöte 4′
Quinte 2 2/3′
Superoctave 2′
Mixtur 4fach 2′
Cymbel 3fach 1 1/3′
Cornet 2-4fach 2 2/3′
Fagott 16′
Trompete 8′
–           Zimbelstern

 

II. Schwellwerk C-g′′′

Gedackt 16′
Geigenprincipal 8′
Flauto amabile 8′
Salicional 8′
Lieblich Gedeckt 8′
Unda maris ab c° 8′
Fugara 4′
Traversflöte 4′
Nasard 2 2/3′
Flageolet 2′
Terzflöte 1 3/5′
Progressio 2-4fach 2′
Trompette harm. 8′
Hautbois 8′
Clairon harm. 4′
–           Tremulant

 

Pedal   C-f′

Untersatz * 32′
Principalbass 16′
Violonbass 16′
Subbass 16′
Octavbass * 8′
Cellobass * 8′
Flötenbass * 8′
Octavbass * 4′
Posaunenbass 16′
Trompetenbass 8′

 

Koppeln:

  • I-II, I-P, II-P (mechanisch)
  • Sub II-I, Sub II-II (elektrisch)
  • Schwelltritt III (mit Servo-Balg)
  • Setzeranlage 10.000x (Orgelelektronik System Eule OSE)
  • Zimbelstern

 

Technik.

  • Schleifladen mit mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur
  • 2 Doppelfalten-Magazinbälge (Man. I, Man. II),
  • Hauptbalg (Pedal und Vorbalg)
  • 2.387 Pfeifen