Oslo, Sofienberg

NeubauOslo, Sofienberg

Erbaut 2013/14, Hermann Eule Orgelbau - opus 677, III + P/44 (davon 1 Extension)

  • Oslo Sofienberg
  • - 2013
  • Neubau

 

Für die Liebhaber der guten Orgelmusik aus Oslo: God Save The King

Die Idee der Ausschreibung war eine neue Orgel im Stil von Friedrich Ladegast. Ladegast (1818-1905) war einer der bedeutendsten deutschen Orgelbauer in der Zeit der Hochromantik. Aus seiner Werkstatt im mitteldeutschen Weißenfels gingen neben zahlreichen kleinen und mittleren Orgeln auch einige der größten Orgeln der damaligen Zeit hervor, die teils erhalten, teils rekonstruiert sind (Merseburg, Leipzig, Schwerin). Ladegast hat seinen Orgeln die Dynamik und Farbenvielfalt des romantischen Sinfonieorchesters gegeben und somit eine moderne, konzertante Orgel geschaffen, die von bedeutenden Komponisten seiner Zeit – vor allem Franz Liszt – sehr geschätzt wurde. Eine exzellente Individualität jeder einzelnen Klangfarbe und eine weit angelegte Dynamik vom zart verhauchenden pianissimo bis zum monumental brausenden Tutti der gesamten Orgel kennzeichnen Ladegasts Instrumente.

Unsere Werkstatt konnte mehrfach an Ladegast-Orgeln arbeiten, darunter an zwei seiner größten Werke in Merseburg und Leipzig sowie an den dreimanualigen Werken in Wittenberg, Rudolstadt und Mittweida. In Leipzig wurden auch Klangfarben und Technik im Stil Ladegasts nachgebaut. Diese Erfahrungen und die Kenntnis fast aller noch erhaltenen drei- und viermanualigen Ladegast-Orgeln waren für uns sehr wichtig, um Ladegasts Stilistik und seine künstlerisch-klangliche Vorstellung einer romantischen Orgel zu erfassen.

Denn unsere Vision für die neue Orgel in Oslo-Sofienberg war nicht, irgendeine konkrete Ladegast-Orgel einfach zu kopieren. Das wäre problematisch, weil Ladegast jede Orgel individuell als Einzelstück für den sie umgebenden Kirchenraum geschaffen und angepasst hat. Deshalb mussten wir uns in Ladegast hineinfühlen, wie er seine Orgeln plante, gestaltete und welche klangliche Vision ihm vorschwebte. Es sollte eine Orgel entstehen, als wenn sie Ladegast selbst für Oslo-Sofienberg geplant und gebaut hätte. Dabei sollte außerdem nicht eine bestimmte Zeitperiode aus Ladegasts Schaffen das Vorbild sein, sondern eine quasi ideale, universale Ladegast-Orgel entstehen – eine Hommage an Friedrich Ladegast.

 

Alle Bildrechte gehören

dem Hermann Eule Orgelbau.

 

Eule-Orgel Sofienberg Oslo

 

I. Hauptwerk C-a′′′

Bordun 16′
Principal 8′
Viola di Gamba 8′
Doppelflöte 8′
Flauto amabile 8′
Octave 4′
Spitzflöte 4′
Quinte 2 2/3′
Octave 2′
Mixtur 4fach 2′
Cornet 2-4fach 2 2/3′
Trompete 8′

 

II. Oberwerk (SW) C-a′′′

Quintadena 16′
Geigenprincipal 8′
Flute harmonique 8′
Salicional 8′
Rohrflöte 8′
Octave 4′
Flauto minor 4′
Nasard 2 2/3′
Waldflöte 2′
Progr. harm. 2-4fach 2′
Basson 16′
Trompette harmonique 8′
Clarinette (durchschlagend) 8′

 

III. Echowerk (SW)    C-a′′′

Liebl. Gedackt 16′
Viola d’amour 8′
Flauto Traverso 8′
Gedackt 8′
Vox coelestis (ab c°) 8′
Fugara 4′
Zartflöte 4′
Violine 2′
Aeoline (durchschlagend) 16′
Oboe 8′
-Tremulant

 

Pedal  C-f

Untersatz (Ext.) 32′
Principal 16′
Violon 16′
Subbass 16′
Octavbass 8′
Violoncello 8′
Bassflöte 8′
Octave 4′
Posaune 16′

 

Koppeln und Spielhilfen:

  • 6 Normalkoppeln I-II, III-I, III-I, I-P, II-P, III-P
  • Fortepedal (fester Kollektivtritt)
  • 2 Schwelltritte
  • Jalousieschwellkasten für Oberwerk, Türschwellkasten mit 8 Türflügeln nach Ladegast für Echowerk
  • Setzeranlage

 

  • mechanische Spieltraktur, duale Registertraktur mechanisch und elektrisch
  • Schleifladen
  • Symphonisches Windsystem mit doppelfaltigen Magazinbälgen

 

Eule-Orgel opus 677

erbaut 2013, Einweihung 2. März 2014, III + P / 44 (darin 1 Ext.)

im Stil von Friedrich Ladegast mit einzelnen Erweiterungen im Stil von W. Sauer im Gehäuse der Vorgängerorgel der Gebr. Rieger, Krnov/CZ von 1877