Naumburg, St. Wenzel – Hildebrandt Orgel

RestaurierungNaumburg, St. Wenzel – Hildebrandt Orgel

Erbaut 1743 – 1746, Zacharias Hildebrandt // Restauriert 1993 – 2000, Hermann Eule Orgelbau www.hildebrandt-orgel.de

  • Naumburg
  • 1993 - 2000
  • Restaurierung

Einleitung 

Bereits 1964 wurde unsere Firma Hermann Eule Orgelbau beauftragt, eine klangliche Annäherung an den Zustand des Erbauers Zacharias Hildebrandt vorzunehmen.1992 fand in Naumburg ein internationales Symposium zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Hildebrandt-Orgel statt. Damit wurde der Weg für eine kompromisslose Restaurierung geöffnet und wir konnten 1993 mit den Rekonstruktionsarbeiten beginnen.

Im Jahr 2000 konnte die Orgel mit einer festlichen Weihe in alter Schönheit erklingen. Mit dieser Restaurierung erwarb sich unsere Firma weltweite Beachtung und Anerkennung.

 

Am 27. August 1743 schließt der Rat der Stadt Naumburg mit Zacharias Hildebrandt, Leipzig, den Kontrakt über den Bau einer neuen Orgel mit 53 Stimmen in das vorhandene Gehäuse der Orgel von Zacharias Thayßner (1696 1705 erbaut) ab. Vorher war von Johann Sebastian Bach ein Gutachten zur Orgel eingeholt worden, „welches auch gütigst vor genehm“ gehalten wurde. Man kann also mit Gewissheit annehmen, dass Bach bei der Aufstellung der Disposition beratend und anregend zur Seite gestanden hat, und dass dieses Werk seiner Vorstellung von einer schönen und großen Orgel entsprochen hat. Am 27. September 1746 nehmen Johann Sebastian Bach und Gottfried Silbermann die Prüfung der fertigen Orgel vor und bescheinigen Hildebrandt gute Arbeit.

1748 wird Johann Christian Altnikol, Bachs Schwiegersohn, Organist an der Hildebrandt-Orgel.

1834 erfolgt eine leichte Dispositionsänderung durch den Naumburger Orgelbauer Friedrich Beyer im Zeitgeschmack.

1864 setzt Friedrich Ladegast, Weißenfels, die Orgel instand und ändert auch die Disposition.

1917 entfernt Oskar Ladegast die Windladen des Oberwerks und setzt dafür Kegelladen ein.

1932/33 wird die Orgel von der Fa. Walcker, Ludwigsburg einschneidend umgebaut.

1964 nimmt die Fa. Eule, Bautzen, eine klangliche Annäherung an den Hildebrandt-Zustand vor.

1992 findet in Naumburg ein Internationales Symposium zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Hildebrandt-Orgel statt. Das eindeutige Votum zur kompromisslosen Restaurierung der Orgel öffnet der Weg zu den 1993 bis 2000 ausgeführten Restaurierungs- und Rekonstruktionsarbeiten, ausgeführt wiederum von Hermann Eule Orgelbau Bautzen.

 

Hildebrandt-Orgel Naumburg

 

Rückpositiv    C, D – c′′′

Principal 8′
Viol di Gambe 8′
Praestanta 4′
Quintadehn 8′
Rohr-Floete 8′
Vagara 4′
Rohr-Floete 4′
Nassat 3′
Octava 2′
Rausch-Pfeife 2fach
Mixtur 5fach
Fagott 16′

 

Hauptwerk    C, D – c′′′

Principal 16′
Quintadehn 16′
Octava 8′
Spitz-Floete 8′
Praestana 4′
Cornet 4′
Gedakt 8′
Spitz- Floete 4′
Sexquialter 2fach
Octava 2′
Quinta 3′
Weit Pfeife 2′
Mixtur 8fach
Bombart 16′
Trompete 8′

 

Oberwerk    C, D – c′′′

Bordun 16′
Principal 8′
Hohl-Floete 8′
Principal und mar. 8′
Praestanta 4′
Gemshorn 4′
Quinta 3′
Octava 2′
Wald-Floete 2′
Tertia 1 3/5′
Quinta 1 1/2′
Sif-Floete 1′
Scharff 5f
Vox humana 8′

 

Pedal      C, D – d    

Principal Bass 16′
Octaven Bass 8′
Violon Bass 8′
Octaven Bass 4′
Octava 2′
Mixtur Bass 7fach
Trompet Bass 8′
Clarin Bass 4′
Posaune 16′
Posaune 32′
Violon Bass 16′
Sub Bass 16′

 

Nebenzüge: Koppel OW – HW, Koppel RP – HW, Pedalcoppel HW – P, Tremulant HW + RP, Schwebung OW, Sperrventil HW, Sperrventil OW, Cymbelstern

 

Tonhöhe:  a′=464 Hz/ 15° C

Temperatur: Neidhardt I

Winddruck: Man. 74 mm, Ped. 78 mm

Tonumfang: C, D – c′′′, C, D – d′

 

Bildgalerie zu während und nach der Restauration

 

 

Alle Bildrechte gehören Günter Widiger und

dem Hermann Eule Orgelbau.