Altenburg, Schlosskirche – Trost Orgel

RestaurierungAltenburg, Schlosskirche – Trost Orgel

Erbaut 1735 - 1739, Heinrich Gottfried Trost // Restauriert 1974 - 1976, Hermann Eule Orgelbau

  • Altenburg
  • 1974 - 1976
  • Restaurierung

Geschichte

1735 – 1939 erbaute Heinrich Gottfried Trost, Hof- und Landorgelbauer zu Altenburg, in der dortigen Schlosskirche eine der prächtigsten und klangschönsten Orgeln, die uns erhalten sind. Eingriffe von Poppe und Ladegast entfernten das Klangbild und die innere Anlage der Orgel von der ursprünglichen Gestalt. Dabei blieben jedoch fast 70 Prozent des Trostschen Pfeifenwerkes, Windladen und Gehäuse erhalten, so dass 1974 – 1976 eine belegbare Rekonstruktion der Trost-Orgel erfolgen konnte, ausgeführt von unserer Werkstatt.

Nach dem Urteil der hinzugezogenen Sachverständigen: Dr. Ulrich Dähnert, Dresden; Felix Friedrich, Altenburg; Klaus Gernhardt, Leipzig, ist dies „in ausgezeichneter Form gelungen“.

 

Stimmen zur Orgel

Johann Sebastian Bach, 1739
… hat der bekannte Capell Meister Bach zu Leipzig, auf dieser Orgel sich hören lassen, und beyläuffig von der Construction des Werkes judiciret, dass es gut dauerhafft sey, und dass der Orgelmacher in Ausarbeitung ieder Stimme Eigenschafft und behöriger Lieblichkeit wohl reussiret habe …

Gottfried Silbermann, 1737
… ein gar ansehnlich und gutes Werck, darinnen sich Hr. Trost viel Mühe und Arbeit gäbe, und keinen Fleiß sparete …

Johann Friedrich Agricola, 1768
… sie ist nicht allein wegen der vortrefflichen Materialien, sondern auch wegen der sauberen und dauerhaften Arbeiten, und am meisten wegen ihrer vortrefflichen Flötenstimmen, vor manchen anderen Orgeln schätzbar …

Restaurierung

Die ausgeführten Arbeiten umfassten die Wiederherstellung von Disposition, Stimmtonhöhe, Stimmungsart, Tonumfang, Ton- und Registertraktur, Windkoppel, Transmission und Prospekt.

 

Alle Bildrechte gehören

dem Hermann Eule Orgelbau.

Trost-Orgel Altenberg

 

I Hauptwerk

Großquintadena 16′ * E
Flaute travers 16′ * T/E
Principal 8′ T/E
Bordun 8′ *
Spitzflöte 8′
Viol di Gamba 8′
Rohrflöte 8′
Octava 4′
Klein Gedackt 4′
Quinte 3′
Superoctave 2′
Blockflöte 2′
Sesquialtera 2 2/3′, 1 3/5′
Mixtur 6-9fach 2′ * T/E
Trompete 8′ E

II Oberwerk

Geigenprincipal 8′ T/E
Vagarre 8′
Hohlflöte 8′
Lieblich Gedackt 8′
Quintadena 8′
Gemshorn 4′
Flaute douce 2fach 4′ T/E
Nasat 3′
Octava 2′
Waldflöte 2′
Superoctava 1′
Cornett 5fach ab g° 8′ T/E
Mixtur 4-5fach 2′ T/E
Vox humana 8′  E

 

Pedal

Principal Baß 16′ T/E
Violon Baß 16′
Sub Baß 16′
Octaven Baß 8′ T/E
Posaunen Baß 32′  G
Posaunen Baß 16′
Trompeten Baß 8′
Quintaden Baß 16′ Transmission
Flaut Travers Baß 16′ Transmission
Bordun Baß 8′ Transmission
Octav Baß 4′ Transmission
Mixtur Baß 6-8fach Transmission

 

 

Nebenregister:

Windcoppel Pedalcoppel HW/P E
Manualschiebecoppel E
Tremulant Hauptwerk E
Tremulant Oberwerk E
Glockenspiel HW ab c′ 4′ H

 

Technische Daten:

  • Klaviaturumfänge C-c′ bzw. c′′′
  • Stimmtonhöhe: 468 Hz
  • Winddruck:
  • Manuale: 70 mm WS; Pedal: 68 mm WS
  • 2223 klingende Pfeifen
  • Stimmungsart: Neidhardt I

Weiterer historischer Bestand (Trost)

  •  Gehäuse und Prospekt mit Teilbereichen der Principale und der Rohrflöte 8
  • Tontraktur Pedal
  •  6 Windladen
  • intarsienverzierte Registerstaffel, Orgelbank

 

 

T sowie alle nicht gekennzeichneten Register = Trost 1739

E = Eule 1974 – 1976; G = Giesecke 19766

H = Heuss 1976

* = Transmission